Reisevorbereitung und Anreise nach Marokko
3. März `16
Die Reisevorbereitungen laufen jetzt endlich auf Hochtouren. Nachdem lange Zeit nicht sicher war, ob es genügend Schnee zum Skitourengehen im Hohen Atlas gibt, hat es endlich die ersehnten Niederschläge gegeben. Wäre das nicht möglich gewesen, hatten wir uns die Option einer Mountainbikereise offen gelassen und haben die Flüge trotzdem gebucht.
Frühmorgens um 3.30 Uhr starten wir unsere Anreise nach Marokko mit der Fahrt nach Wien. Endlich ist das langwierige Packen zu Ende. Das Organisieren einer Reise dieser Art dauert immer viel zu lange. Jetzt wo ich im Flugzeug nach Marrakesch sitze beginnt die Reise tatsächlich und die Vorfreude nimmt weiter zu. Noch ca. 1 Stunde Flugzeit (wir fliegen gerade über das Rifgebirge) bis wir in eine vollkommen fremde Welt eintauchen.
Nachdem wir unseren Fahrer gefunden haben führt unser erster Weg in den Supermarkt. Ich habe keinerlei Riegel oder Jause mitgenommen und versorge mich erst jetzt für die kommenden Skitouren mit Proviant. Danach fahren wir zu unserem Gästehaus in Imlil. Hier ist sozusagen das Basislager für unsere Touren im Atlasgebirge.
Erste Skitouren in Marokko
Tizi n´Likemt 3.555m
4. März `16
Nachdem wir gestern nach Imlil angereist sind machen wir heute bereits unsere erste Skitour. Unser Ausgangspunkt ist ein kleiner Ort namens Tacheddirt auf 2.314 Meter. Wir sind erstaunt, dass es mit so wenig Niederschlag zum Skitourengehen in der Höhe überhaupt ausreicht.
Gut 1.000 Höhenmeter überwinden wir mit unseren Tourenskiern. Der wenig vorhandene Schnee ist allerdings so kompakt, das es auch zum Skifahren durchaus geeignet ist. Natürlich schwindeln wir uns auch manchesmal zwischen Grasbüschel oder Steinen hindurch. Nach unserer Tour kommen wir im einfachen Gästehaus unter und werden von unserem Koch bewirtet. Aufgrund der fortgeschrittenen Stunde rätseln wir, ob es sich dabei um unser Mittagessen handelt oder bereits das Abendessen war. Natürlich war es Ersteres und Zweiteres folgte dann in wenigen Stunden. Auf Skitour haben wir bereits Bekanntschaft mit einer deutschen Reisegruppe gemacht. Diese sind ebenfalls mit Bergführer unterwegs und in der selben Lodge wie wir untergebracht.
Bou Iguenauane 3.882m
ca. 1.500 Höhenmeter
5. März `16
Ausgangspunkt für die heutige längste Skitour ist wieder der kleine Ort Tacheddirt auf 2.314 Metern. Die ersten Aufstiegsmeter tragen wir unsere Ski am Rucksack
(ca. 15 Minuten), dann können wir mit Tourenski und Steigfell weitergehen.
Bereits am Beginn sind wieder die Harscheisen notwendig. Nach ca. 6 Stunden Aufstieg (inklusive Pausen, Skidepot, die letzten Meter zu Fuss), machen wir uns zur
Abfahrt bereit. Der Gastgeber unserer Lodge ist ein sehr guter Skifahrer und hat uns beim Aufstieg begleitet und hat die Abfahrt mit seiner Spur markiert. Besonders hilfreich ist das im unteren
Teil, wo dichte Wolken die Sicht sehr stark einschränken. Somit sind wir wieder rechtzeitig zum Mittagessen zurück. Ahmed unser Koch richtet sich mit dem Essen auch immer nach uns. Nach dem
späten Mittagessen fahren wir wieder nach Imlil. Im Kleinbus, quer zur Fahrtrichtung sitzend, mit schlechter Sicht und kurviger Straße wird mir etwas übel. Im Gästehaus in Imlil bittet uns
Mohamed zum Tee (Whisky Berber), danach folgt Abendessen - wir machen uns Sorgen bezüglich Gewichtszunahme.
Zu den
Schutzhütten 3.200m
am Djebel Toubkal
ca. 1.500 Höhenmeter
6. März `16
Ein langer Weg führt uns heute an den Ausgangspunkt für weitere Skitouren. Bei Sidi Chamharouche machen wir eine kleine Pause und übernehmen unsere
Skitourenausrüstung von den Maultieren. Lediglich die Taschen werden jetzt von Trägern übernommen. Bei Imi Imfrit einer kleinen Hütte essen wir zu Mittag. Irgendwie will es nicht in unsere Köpfe,
dass wir 1.500 Höhenmeter und einige Kilometer gehen müssen - es ist ja nur der Hüttenzustieg! Endlich angekommen freuen wir uns über Tee und die restliche Zeit in der Sonne.
Um ca. 15.30 Uhr geht jetzt die Sonne unter. Es ist kalt in der Hütte. Nur direkt neben dem Kamin wird es bald warm und um
diese Plätze herrscht ein starker Andrang. Nicht nur um sich selbst zu wärmen, sondern vor allem um die Ausrüstung zu trocknen. Von 18.00 Uhr bis 22.00 Uhr läuft der Generator. Es gibt Warmwasser
zum Duschen und Strom zum Laden der Akkus. Gemeinsam mit einer deutschen Gruppe teilen wir uns einen großen Schlafsaal mit Stockbetten.